Einwohner:innen
31.12.2022
Haushalte
31.12.2022
Durchschnittsalter
31.12.2022
Geburten
2022
Adresse:
Obere Dorfstraße 28
38446 Wolfsburg
Kontakt:
Leitung: N. N.
Telefon: 05365 383
Fax: 05362 988718
E-Mail: ortschaftsangelegenheiten@stadt.wolfsburg.de
Öffnungszeiten:
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Neindorf, die „Hauptstadt“ im Hasenwinkel, wurde im Jahr 1197 erstmalig in einer Urkunde des Bischofs von Halberstadt erwähnt, der in einem Streitfall entschied, dass Neindorf dem Stift Königslutter abgabenpflichtig sei. Das Dorf ist Teil des Welfenterritoriums, wechselte jedoch bis 1428 mehrfach den Besitz. Seither ist es Teil des Lüneburger/Celler Landes, später des Kurfürstentums und Königreichs Hannover. 1866 wird es preußisch, ab 1946 gehört der Ort zum Land Niedersachsen.
Seit 1534 ist die ehemalige katholische Kirche eine vollwertige evangelisch-lutherische Kirche, zusammen mit Almke. Der Kapellenbau aus dem 13./14. Jahrhundert mit alter Marienglocke wurde 1680 bzw. 1830 zu einer Hallenkirche erweitert.
Bei der Steuerschätzung im Jahr 1489 hatte das Dorf eine mittlere Größe, die Zahl der Hofstellen lag jahrhundertelang bei etwa 35. Die landwirtschaftliche Strukturreform um 1850 brachte den wirtschaftlichen Aufschwung des Dorfes voran.
Durch die Einführung der Kartoffel und der Zuckerrübe wurde der Ort wohlhabend. Nach dem Bau der Eisenbahn-Nebenlinie Schandelah-Oebisfelde (1902) war der Bahnhof bis 1974 der einzige im Hasenwinkel. Der Ort gewann dadurch mehr Gewerbetreibende und Handwerker:innen. Auch eine Kartoffelflockenfabrik am Bahnhof nahm für 70 Jahre den Betrieb auf.
Im Jahr 1950 zählte Neindorf 947 Einwohner:innen, davon etwa 340 Flüchtlinge. Eine geplante Neuansiedlung und Dorferweiterung erfolgte erst seit 1964. Die Eingemeindung Neindorfs in die Stadt Wolfsburg 1972 führte zur Ausweisung neuer Baugebiete. Heute ist Neindorf ein Tor Wolfsburgs zur Erholungslandschaft des Elm.
Quelle: Dr. Karin Luys, Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation (IZS)
Neindorf gilt als der zentrale Ort des Hasenwinkels. Dieser Umstand wird durch das redende Wappen mit dem Hasen im Winkel (in der heraldischen Fachsprache: Spitze) versinnbildlicht. Gegenüber dem mehr stilisierten Hasen eines ersten Entwurfs legten die Ortsvertreter:innen aus Neindorf ausdrücklich Wert auf eine naturgetreue Wiedergabe des Hasen, wie er in der nebenstehenden Abbildung erscheint.
Zur Wiedergabe von Tieren oder Gegenständen in der Heraldik ist allgemein Folgendes zu sagen: Ein Wappen wird nicht durch eine bestimmte Abbildung, sondern durch seine Beschreibung definiert. Das lässt dem sich wandelnden Zeitgeschmack einige Freiheit in der stilistischen Darstellung, so wie man es besonders augenfällig aus der unterschiedlichen Darstellung heraldischer Löwen oder auch aus den verschiedenen Mustern des Wolfsburger Wappens kennt. Die bildliche Wiedergabe eines Wappens ist also, auch bei stilistischen Unterschieden, immer dann richtig, solange sie der heraldischen Beschreibung genau entspricht. Ob also zum Beispiel der Neindorfer Hase wie in der Abbildung oder etwas anders stilisiert wird, spielt für die Zukunft in Bezug auf die Richtigkeit des Neindorfer Wappens keine Rolle.
Die vorwärtsweisende Spitze deutet den Wunsch der Einwohner:innen nach einer gedeihlichen zukunftsorientierten Entwicklung des Ortsteils an. Die Farben Blau-Gelb erinnern an die geschichtliche Vergangenheit. Es sind die Farben der welfischen Lande des lüneburgischen Anteils, zu denen Neindorf früher jahrhundertlang gehört hat. Der Ortsrat Almke/Neindorf nahm das Wappen am 11. April 1978 einstimmig an.
Heraldische Beschreibung: In Gold (Gelb) eine blaue rechte Seitenspitze, worin ein springender goldener (gelber) Hase.
Quelle: Arnold Rabbow: "Wolfsburger Wappenbuch"