Über welche Projekte konnten sich Kinder- und Jugendliche im vergangenen Jahr altersgerecht informieren? Wozu ihre Meinung äußern und in welchen Bereichen sogar eigene Ideen einbringen? Der aktuelle Bericht 2022 ermöglicht einen Überblick:
Frau Dedolf aktuell ist der Monitoringbericht zur Kinder- und Jugendbeteiligung im letzten Jahr erschienen. Wozu braucht es so einen Bericht?
Puh, für die Antwort muss ich ein wenig länger ausholen: Seit 2012 nimmt die Stadt Wolfsburg am bundesweiten Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ teil. Ziel dieses Vorhabens ist, die Kinderrechte nach der UN-Kinderrechtskonvention auf der kommunalen Ebene umzusetzen und damit Verwaltungen, Behörden und Institutionen kinder- und jugendfreundlicher zu gestalten.
Die Stadt Wolfsburg hat bereits zwei Aktionspläne beschlossen und umgesetzt, um Kinderrechte in das tägliche Verwaltungshandeln zu integrieren und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen strukturell zu verankern. Als kinderfreundliche Kommune setzen wir uns nicht nur für die Einhaltung von Kinderrechten ein. Wir engagieren uns bereits seit Jahren erfolgreich dafür, kinder- und jugendgerechte Beteiligungsmöglichkeiten zu schaffen und diese auch bei den jüngsten Wolfsburgerinnen und Wolfsburgern bekannt zu machen. Der Monitoringbericht zur Kinder- und Jugendbeteiligung ist eine Maßnahme des zweiten Aktionsplans. Er macht in eindrucksvoller Weise sichtbar, bei welchen vielfältigen Projekten und Maßnahmen aus unterschiedlichsten Fachbereichen der Verwaltung Kinder und Jugendliche beteiligt wurden und ihre Interessen einbringen konnten.
35 Projekte und Vorhaben wurden laut dem Bericht im vergangenen Jahr in den verschiedenen Bereichen der Stadtverwaltung durchgeführt. Welches dieser Beteiligungsprojekte sticht denn besonders heraus?
Sehr beeindruckend finde ich das freiwillige Engagement unserer Beiräte. So haben sich unser Jugendbeirat in insgesamt 25 Sitzungen und unser Kinderbeirat in 14 Sitzungen mit unterschiedlichsten Themen wie Inklusion, Nachhaltigkeit und Umwelt, gesunde Ernährung, Angstorten und politischer Bildung befasst. Dieser starke Wunsch nach Beteiligung und Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen ist nicht selbstverständlich, zeigt uns aber, dass junge Menschen sehr wohl Verantwortung für die Zukunft in ihrer Kommune übernehmen wollen.
Der Bericht zeigt uns auch, dass Kinder und Jugendliche von uns als Verwaltung im Vergleich zum Vorjahr noch stärker und vor allem bei zukunftsweisenden Themen wie der Innenstadtentwicklung einbezogen werden. Im Baugebiet Sonnenkamp hatten rund 50 Kinder die Möglichkeit, ihre erarbeiteten Straßennamen für das Baugebiet in den Entscheidungsprozess einfließen zu lassen und dem zuständigen Ortsrat zur Entscheidung vorzulegen. Wir freuen uns immer darüber, wenn die Ergebnisse einer Kinder- und Jugendbeteiligung auch eine gewisse Nachhaltigkeit haben und auch noch nach vielen Jahren als Ergebnisse von erfolgreichen Beteiligungsaktionen für alle Bürgerinnen und Bürger Wolfsburgs sichtbar sind.
Schauen wir in die Zukunft? Wie sieht die Kinder- und Jugendbeteiligung in unserer Stadt in 10 Jahren aus?
In zehn Jahren wird es eine Selbstverständlichkeit sein, dass Kinder und Jugendliche bei allen städtischen Planungen und Vorhaben mitgedacht und beteiligt werden. Die Berücksichtigung von Kinder- und Jugendinteressen wird ein fester und wichtiger Bestandteil unserer täglichen Verwaltungsarbeit sein. In dem Wissen, dass unsere „jüngsten Wolfsburgerinnen und Wolfsburger“ mitreden wollen, um Wolfsburg zukunftsgerecht, modern und nachhaltig aufzustellen, bieten wir als Verwaltung vielfache Beteiligungsmöglichkeiten und Mitbestimmungsrechte für junge Menschen in Wolfsburg an, die auch stark genutzt werden.
