2019 feierte der Rundlingsort Velstove im Vorsfelder Werder den 600. Geburtstag. Die Grundlage bildet eine Urkunde, datiert vom 31.7. 1419, in der ein Ort „Walstoue“ erwähnt wird, der von einigen Forscher:innen mit dem heutigen Velstove gleichgesetzt wird. In dieser Urkunde wird von einem Streit wegen eines Gutes in Walstoue zwischen den Herren von Schulenburg und denen von Bartensleben berichtet. Velstove unterstand dem Geschlecht derer von Bartensleben und gehörte von 1510 bis 1742 zu dem adeligen Gerichtsbezirk der Wolfsburg, später zu dem Amt Vorsfelde und dem Landkreis Helmstedt.
Im Laufe der Zeit erweiterte sich der Rundling nach Süden, entlang der „Alten Handelsstraße“, die eine alte Nord-Süd-Verbindung und spätere Heer- und Handelsstraße war. Im Jahr 1571 wurden in dem Dorf neun Vollköter erwähnt, ihre Zahl stieg erst im Jahr 1771 auf 12 nach einer alten Dorfbeschreibung. Eine Kirche war nicht vorhanden, Velstove war nach Vorsfelde eingepfarrt. Ferner wird erwähnt, dass die Böden schlecht und sandig und die Bauern arm waren. Von 1890 bis 1922 gab die Kartoffelstärke-Fabrik den Bauern Arbeit.
Velstove liegt am Rande des ehemaligen Wipperteiches, der größten Wasserfläche im Herzogtum Braunschweig, er versorgte die Anwohner:innen mit Fischen. 1773 bis 1842 wurde er vollständig trockengelegt und in Wiesen und Weiden verwandelt. In der Neuzeit war der Ort ein großer Kieslieferant für den Bau des Volkswagenwerkes und der „Stadt des KdF-Wagens“.
Nach dem Krieg kamen Flüchtlinge und Vertriebene in den Ort und vergrößerten die Einwohner:innenzahl. Durch die Eingemeindung in die Stadt Wolfsburg entstand neues Bauland und die Einwohner:innenzahl stieg auf über 1.200. Velstove verfügt heute über ein aktives Vereinsleben.
Quelle: Dr. Karin Luys, Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation (IZS)