1135 wird der Ort urkundlich erwähnt, als Kaiser Lothar III. dem Kloster Königslutter den Besitz des Dorfes „Kestorp“ bestätigte. Wahrscheinlich ist der Ort aber noch älter, dessen Schreibweise sich im Laufe der Geschichte mehrfach änderte. Die urspüngliche Rundlingsform des Dorfes ist leider bedingt durch die Dorferweiterungen des 19. und 20. Jahrhunderts heute kaum noch zu erkennen.
Das Dorf gehörte zum Werder des Schlosses Vorsfelde. 1389 erhielten die Herren von Bartensleben den Werder zum Lehen bis 1742. Von 1832 bis 1972 gehörte Kästorf zum Kreis Helmstedt und wurde 1972 von Wolfsburg eingemeindet.
Die von Bartensleben nahmen als Grundherren großen Einfluss auf die bäuerliche Bevölkerung des Dorfes. Diese mussten Abgaben entrichten sowie Hand- und Spanndienste leisten. Der Dreißigjährige Krieg und die Pest suchten den Ort heim, sodass die Bewohner:innen sich in das später wüst gefallene Dorf Badekoth flüchteten und erst nach dem Krieg in ihre Häuser zurückkehrten.
Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts blieb der landwirtschaftliche Charakter von Kästorf erhalten. Der Bau des Mittellandkanals und die Grundsteinlegung des Volkswagenwerkes in unmittelbarer Nachbarschaft veränderten die Dorfstruktur grundlegend. Immer mehr Bewohner:innen fanden Arbeit im Werk, Neubaugebiete entstanden. Vor der Eingemeindung nach Wolfsburg war das Steueraufkommen von Kästorf und Sandkamp sehr hoch, da ein Teil des Volkswagenwerkes auf deren Boden stand.
Erhalten geblieben ist die Bockwindmühle, sie ist unter dem Namen „Mühle Schrader“ bekannt und wurde 1861 errichtet. Sie gehört aber heute bedingt durch die Gebietsveränderungen zu Kreuzheide.
Quelle: Dr. Karin Luys, Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation (IZS)