Interview mit Sebastian Gradtke – Freiwillige Feuerwehr Heiligendorf
Wo engagieren Sie sich in Ihrem Ehrenamt und wie sind Sie dazu gekommen?
Seit 2001 engagiere ich mich in der Freiwilligen Feuerwehr. Zunächst in der Jugendarbeit und nun übernehme ich einige Führungsaufgaben sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Zudem habe ich bis zu Beginn der Pandemie in der Kirchengemeinde Jugendarbeit bei Ferienveranstaltungen organisiert und mit Freunden die Heiligendorferjungs, eine Art „Junge Gesellschaft“ zur Unterstützung der Dorfgemeinschaft gegründet.
Was war Ihr schönstes Erlebnis im Rahmen Ihres ehrenamtlichen Engagements, bzw. was macht Ihnen an Ihrem Ehrenamt am meisten Freude?
Ich war 10 Jahre Jugendfeuerwehrwart und viele „meiner“ Kinder sind heute in der Feuerwehr und weiter aktiv für ihr Dorf. Natürlich auch im Einsatz macht es mich stolz, dass wir gemeinsam die Aufgaben bewältigen und ich vollstes Vertrauen in die Fähigkeiten und das Engagement habe.
Ich bin froh, dass wir als Feuerwehr so ein positives Bild präsentieren können und ab und an hören: „Die Heiligendorfer wieder“!
Wie gut lässt sich die Tätigkeit Ihres Ehrenamtes mit Beruf und Familie vereinbaren?
Feuerwehr ist nur teilweise planbar. Ausbildung und Veranstaltungen sowie Sitzungen füllen den Terminkalender. Das kann aber jeder gestalten, wie er mag. Ich bin da reingewachsen und möchte die Zeit auch investieren.
Beruf und Familie stecken manches Mal in dem Teil zurück, der nicht planbar ist: die Einsätze. Rund um die Uhr kann es sein, dass wir gebraucht werden. Mein Arbeitgeber und die Familie zeigen hier aber Verständnis, auch vereinzelt Termine vormittags, wie z.B. Brandschutzerziehung.
…und viele Freunde treffe ich somit in überraschender Häufigkeit und zu ungewohnten Uhrzeiten.
Welche Rolle spielt die Freiwillige Feuerwehr in der Dorfgemeinschaft in Heiligendorf?
Schon eine zentrale Rolle, hinsichtlich Veranstaltungen und Hilfsbereitschaft. Aber wir sind ja nicht alleine. Gut ist, die Rolle ist nicht immer federführend, aber unterstützend. Egal wo oder wer Unterstützung braucht, Heiligendorf zeigt immer Hilfsbereitschaft.
Feuerwehr verbindet und vereint so viele Talente und Fähigkeiten. Aber alles kann die Feuerwehr dann auch nicht stemmen. Da bin ich froh, dass wir im Dorf auch weitere engagierte Vereine und Institutionen und Personen haben.
Sie sitzen in einer großen Runde am Tisch einer Feierlichkeit und ein Bekannter spricht Sie auf Ihr Ehrenamt an. Er ist unsicher, ob er auch mal bei der Feuerwehr vorbeischauen sollte. Was würden Sie ihm sagen?
„Sag mir welchen Dienstag du abends kannst, ich nehm dich mal mit und du wirst verwundert sein, wie viele Gesichter du kennst und was die Feuerwehr so macht.“