Hattorf entstand vermutlich in der Rodeperiode des Mittelalters zwischen 500 bis 700. Erstmals erwähnt wurde der Ort in einem Güterverzeichnis des Braunschweigischen Stiftes St. Cyriak von 1197. Seit dem 12. Jahrhundert war Hattorf Grundbesitz der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg und gehörte im 15. Jahrhundert zum Fürstentum Lüneburg, später zu Hannover und Preußen und ab 1946 zum Land Niedersachsen. 1972 wurde Hattorf zu Wolfsburg eingemeindet.
Im Jahr 1489 war Hattorf ein großer Ort mit 41 Bauernhöfen und 27 Kötnerstellen. Er war Gutssitz adeliger Grundherren, seit 1370 der Herren von Mörse, ab 1487 von Harling, von 1500 bis 1615 von Marenholtz, danach von der Wense bis 1938. Das Herrenhaus mit dem Barockgarten wurde um 1815 abgebrochen, da es baufällig geworden war.
Im 19. Jahrhundert vergrößerte sich der Ort von 46 Wohngebäuden (1811) auf 93 (1895) vor allem in Folge der landwirtschaftlichen Reformen. Im 20. Jahrhundert machte sich auch in Hattorf der Strukturwandel in der Landwirtschaft bemerkbar. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe sank, da, bedingt durch die Expansion des Volkswagenwerkes, viele Hattorfer dort Arbeit fanden.
Der Zuzug von Flüchtlingen und der Aufschwung des Volkswagenwerkes führten zum Entstehen neuer Baugebiete. Durch das Modellvorhaben "Dorfentwicklung" vertrat der Ort 1984 Niedersachsen auf der „Grünen Woche“ in Berlin.
Hattorf verfügt über viele Kulturdenkmale. Erwähnenswert ist u. a. die Hattorfer Kirche St. Nicolai deren Anfänge aus dem 12. Jahrhundert stammen. Die Epitaphe der Herren von Marenholtz und von der Wense sind im Inneren besonders sehenswert.
Quelle: Dr. Karin Luys, Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation (IZS)