Einwohner:innen
31.12.2022
Haushalte
31.12.2022
Durchschnittsalter
31.12.2022
Geburten
2022
Das Plangebiet "Krummer Morgen" im Ortsteil Heiligendorf wur…
FDP/Volt
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38444 Wolfsburg
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Fax: 05362 988718
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Im Jahr 2003 feierte Heiligendorf sein 850-jähriges Bestehen. Die erste urkundliche Erwähnung fällt in das Jahr 1153, als der Bischof von Halberstadt „Helgenthorp“ als abgabenpflichtiges Dorf nennt. Vorgängerbauten der St. Adrianskirche stammen aus dem 10. und 12. Jahrhundert. Die stillgelegte Schwinkermühle – eine von drei Mühlen im Ort – wird schon in einem Urkundenbuch der Stadt Braunschweig aus dem Jahr 1317 erwähnt.
Heiligendorf gehörte zu dem Besitz der Welfen, wobei es infolge der Streitigkeiten zwischen den verschiedenen Linien der Welfen mehrfach den Besitzer:in wechselte, 1428 kam es endgültig zum Fürstentum Lüneburg. Später gehörte es zum Kurfürstentum und Königreich Hannover und wurde 1866 preußisch. Der Ort war Sitz der Gografschaft Hasenwinkel mit einem Amtshof.
Als „großes Haufendorf“ wird der Ort 1489 mit 47 Hofstellen bezeichnet. Im Dreißigjährigen Krieg aber auch durch Brände in den Jahren 1810 und 1824 wurde das Dorf schwer verwüstet, sodass die meisten noch unveränderten Höfe zu Anfang und Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut wurden. In demselben Zeitraum vergrößerte und verdichtete sich das Dorf bedingt durch die landwirtschaftlichen Reformen. Die Schließung des Kalibergwerks Ehmen führte jedoch zu einem Einwohner:innenrückgang.
Der Zustrom der Flüchtlinge und der Vertriebenen sowie die günstige Lage zum Volkswagenwerk steigerten die Bevölkerungszahl auf 1.196 (1950). Mit der Eingemeindung nach Wolfsburg 1972 setzte eine rege Bautätigkeit im Ort ein, die Einwohner:innenzahl stieg auf mehr als 2.000. Heiligendorf ist heute auch als Dorf der Islandpferde bekannt.
Quelle: Dr. Karin Luys, Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation (IZS)
Heiligendorf ist im Zusammenhang mit der Christianisierung wohl im 9. Jahrhundert entstanden. Die Ortsentstehung vollzog sich also im Zeichen des Kreuzes. Deshalb ist ein Motiv des Wappens das Kreuz, das auch auf den Ortsnamen anspielt. Die Form des Kreuzes lehnt sich an das bereits 1330 erwähnte, einst in der Heiligendorfer Kirche befindliche und später ins Provinzialmuseum verbrachte Kruzifix an. Dessen komplette naturalistische Wiedergabe mitsamt Christusbild wäre aus heraldischen Gründen nicht angängig gewesen, doch eignete sich die charakteristische Grundform mit den scheibenförmigen Enden gut zur heraldischen Stilisierung. Da der untere Arm des Originals von unbestimmter Länge ist, wurde das Kreuz im Wappen "wachsend" dargestellt.
Heiligendorf nahm während des Hochmittelalters im Hasenwinkel eine bedeutende Stellung ein, und zwar in zweierlei Hinsicht: zum einen in kirchlicher, denn der Parochialbezirk war einst sehr ausgedehnt; zum anderen in rechtlicher als Sitz der Grafschaft. Deshalb hat ein Winkel (in der heraldischen Fachsprache: "gestürzte Spitze") ebenfalls eine zentrale Stellung im Wappen. Da das Kreuz früher auch in der Rechtsprechung eine wichtige Rolle spielte (Gerichtskreuz, Schwur auf das Kreuz), wird die wichtige Stellung Heiligendorfs im Hasenwinkel durch die zentrale Position des Kreuzes im Winkel doppelt dokumentiert.
Die Schunter besaß zusammen mit dem sumpfigen Gelände für den Schutz des Dorfes in frühchristlicher Zeit besondere Bedeutung; erwähnenswert ist auch die wirtschaftliche Bedeutung der Wassermühle. Aus diesem Grund erscheint auch das Motiv "Wasser" im Wappen. Anstelle des schon häufig verwendeten Wellenbalkens wurde hier dem Winkel eine wellenförmige Gestalt gegeben, wodurch auch die umschließende Schutzfunktion der Schunter für den Ort symbolisiert wird.
In Heiligendorf ist noch die Erinnerung an die im Hochmittelalter bestehenden Beziehungen zu Halberstadt lebendig. Deswegen ist das Wappen in den Farben Weiß-Rot gehalten, die sowohl die Farben des Bistums als auch der Stadt Halberstadt sind. Das Wappen wurde am 9. Mai 1978 vom Ortsrat Hattorf/Heiligendorf einstimmig angenommen.
Heraldische Beschreibung: In Silber (Weiß) eine gestürzte rote Wellenspitze, worin ein wachsendes silbernes (weißes) Kreuz mit scheibenförmigen Enden.
Quelle: Arnold Rabbow: "Wolfsburger Wappenbuch"