Ehmen wurde erstmals in der Kaiserurkunde Otto I. aus dem Jahr 942 als „Gimin“ erwähnt. In den folgenden Jahrhunderten erlebte der Ort wechselnde Herrschaften und fiel im Jahr 1428 an das Haus Lüneburg, das im Jahr 1705 im Kurfürstentum Hannover aufging und 1866 preußisch wurde. 1972 wurde Ehmen eingemeindet und ein Ortsteil von Wolfsburg.
Während es im Umkreis einige wüst gefallene Siedlungen gab, war Ehmen laut einer Quelle von 1489 ein großes und wirtschaftlich starkes Haufendorf. Die landwirtschaftlichen Reformen des 19. Jahrhunderts förderten die Intensivierung des Feldanbaus, Ertragssteigerungen und eine Zunahme des Viehbestandes.
Das um die Jahrhundertwende entstandene Kalibergwerk veränderte zusammen mit der Ziegelei den Ort zum größten Industriestandort der Region. Durch den Bau von Wohnhäusern seitens der Gewerkschaft "Einigkeit" entstanden neue Siedlungsgebiete, die Einwohner:innenzahl stieg auf ca. 1.000 Personen. 1925 wurde das Kalisalzbergwerk, das ehemals ca. 1.000 Arbeiter hatte, aufgrund von Absatzschwierigkeiten geschlossen.
1937 wurde ein Luftwaffentanklager zur Mischung, Lagerung und zum Transport von Kraftstoff gebaut, das Anfang 1945 zum größten Teil durch Bombenangriffe zerstört und später abgerissen wurde.
Der Bau des Mittellandkanals und des VW-Werkes bewirkte nicht nur eine Steigerung der Einwohner:innenzahl und die Errichtung weiterer Neubaugebiete sondern auch eine Ansiedlung von gewerblichen Betrieben. Der Flüchtlingsstrom und die steigende Arbeitnehmer:innenzahlen im Volkswagenwerk förderten den Wandel vom Bauerndorf zu einer Wohnsiedlung mit rund 5.700 Einwohner:innen, die ihren ländlichen Charakter nicht verloren hat.
Quelle: Dr. Karin Luys, Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation (IZS)