Sandkamp wurde erstmalig 1489 im Schatzregister der Hausvogtei Gifhorn erwähnt. Das Rundlingsdorf ist aber wahrscheinlich schon im Zeitraum 800 bis 1200 n. Chr. entstanden.
Das Gebiet zählt zu dem Herrschaftsbereich der Welfen, 1428 wurde es endgültig der Lüneburger Linie zugeteilt, dann dem Kurfürstentum und Königreich Hannover. Verwaltungstechnisch gehörte es zum Amt Fallersleben, dann zum Kreis Gifhorn. 1972 wurde der Ort von der Stadt Wolfsburg eingemeindet.
Im Rundlingsdorf gab es gegen Ende des 15. Jahrhunderts 13 Höfe. In den folgenden Jahrhunderten vergrößerte sich der Rundling nur unwesentlich, der landwirtschaftliche Charakter blieb bis weit ins 19. Jahrhundert fast unverändert bestehen. Die landwirtschaftlichen Reformen in der Mitte des 19. Jahrhunderts verdoppelten die Zahl der Wohngebäude auf 34. Eine „neue Zeit“ beginnt für die 183 Bewohner:innen mit der Eisenbahnlinie Berlin-Hannover, deren Streckenführung durch Sandkämper Gebiet verläuft. Die Industrialisierung in Fallersleben und der Kalibergbau in Ehmen brachten eine weitere Vergrößerung der Wohngebäude auf 58 (1925).
Der Bau des Mittellandkanals (1934 - 1938) und die Errichtung des Volkswagenwerkes veränderten den Ort entscheidend, da landwirtschaftliche Flächen zugunsten von Wohn- und Industriegebieten eingeschränkt wurden. Eine neue Entwicklung wurde mit dem Zustrom der Vertriebenen eingeleitet. Die unmittelbare Nähe zum Volkswagenwerk ließ den Ort zum Wohnort für die Mitarbeiter:innen werden. Ein großes Logistikunternehmen und ein Automobilzulieferer siedelten sich ebenfalls an, sodass Sandkamp heute knappe 650 Einwohner:innen zählt, wobei es seinen ländlichen Charme bis heute erhalten hat.
Quelle: Dr. Karin Luys, Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation (IZS)