Warmenau gehört zu den kleinsten der 16 Rundlingsdörfer im Vorsfelder Werder. Er wurde um 1510 in Dokumenten der Herren von Bartensleben erstmalig erwähnt, die bis 1742 Besitzer:innen des Vorsfelder Werders waren. Nach dem Aussterben des Adelsgeschlechts fielen die Werderdörfer an den Herzog von Braunschweig, der sie dem Amt Vorsfelde zuordnete. Archäologische Spuren weisen auf eine noch ältere Besiedlung. Auf einem Acker fand man Urnengräber, die auf eine Besiedlung von 500 v. Chr. deuten.
Eine Dorfbeschreibung von 1759 erläutert, dass der Ort u.a. aus 12 Bauernhöfen bestand, es gab weder eine Kirche, eine Mühle, noch ein Gasthaus. Die Böden waren sandig und karg, die Bauern lebten mehr oder weniger von der Viehzucht und von Roggen- und Buchweizenanbau.
Mitte des 19. Jahrhunderts änderte sich bedingt durch die landwirtschaftlichen Reformen das Leben der Einwohner:innen. Sie fanden Arbeit in der Zuckerfabrik in Fallersleben oder zogen nach Ehmen in das Kalibergwerk. Kolonialläden, ein kleines Kaufhaus und ein Schumacher öffneten ihre Geschäfte und ließen die Einwohner:innenzahl auf 200 (1860er Jahre) steigen.
Erst in den 1960er Jahren änderte sich das Bild des Ortes; viele Landwirte gaben die Viehwirtschaft auf, die Dorfbewohner:innen fanden Arbeit im Volkswagenwerk. Auch die Molkerei, die 1892 errichtet wurde, schloss ihre Pforten. 1972 wurde Warmenau vom Landkreis Helmstedt nach Wolfsburg eingemeindet. 9 Jahre später wies die Stadt die ersten beiden Baugebiete zu. Bis heute hat der Ort, an dem zwei große Speditionen ansässig sind, seinen dörflichen Charakter bewahrt.
Quelle: Dr. Karin Luys, Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation (IZS)