Wie andere Dörfer im Vorsfelder Werder wurde auch Wendschott vermutlich zwischen dem 10. und 11. Jahrhundert als Rundlingsdorf angelegt. Urkundlich erwähnt wird der Ort im Jahr 1366 in einer Braunschweiger Urkunde, die ausführt, dass die Ackerbürger:innen von „Wendes Kote“ eine bestimmte Zinssumme an die Vorsfelder Burg abliefern mussten. Der Vorfelder Werder war ein Lehen der Herren von Bartensleben, 1742 fiel es an das Herzogtum Braunschweig.
Wendschott gehört zu den armen Dörfern im Werder mit kargen Böden, mit Heidekraut, Birken- und Eichenwäldern bewachsen. Eine Dorfbeschreibung aus dem Jahr 1759 erwähnt den schlechten bäuerlichen Ernteertrag und nennt als Hauptnahrungsmittel Buchweizen. Die Bauern, die ihrem Grundherren zu vielfältigen Abgaben und Diensten verpflichtet waren, lebten von der Weidewirtschaft und der Viehhaltung.
Die Trockenlegung der Sümpfe im nahegelegenen Drömling und die Einführung des Kunstdüngers im 19. Jahrhundert verbesserten die landwirtschaftliche Ertragslage und führten um 1900 zum Spargelanabau.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges veränderte sich das Bauerndorf auch bedingt durch die steigende Nachfrage nach Arbeiter:innen im Volkswagenwerk entscheidend. Neue Siedlungsgebiete fügten sich rings um die alte Ortsanlage und steigerten die Einwohner:innenzahl beträchtlich. Eine Pendler-Wohngemeinde entstand, die 1972 zu Wolfsburg eingemeindet wurde.
Den Ortsmittelpunkt bildet das 1838 errichtete „Niedersachsenhaus“, ein Vierständerhaus, das in einen Wirtschafts- und Wohntrakt aufgeteilt ist. Heute beherbergt es ein überregional bekanntes Heimatmuseum.
Quelle: Dr. Karin Luys, Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation (IZS)