Sülfeld blickte im Jahr 2017 auf eine tausendjährige Geschichte zurück. In der Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg aus dem Jahr 1017 wird Sülfeld erstmalig erwähnt. Er beschreibt dort eine Wundergeschichte, die sich in „Silivellun“ abgespielt haben soll. Die Grundherrschaft lag in verschiedenen Händen und wechselte häufig im Laufe der Zeit. 1756 gehörte Sülfeld zum Amt Fallersleben, ab 1885 zum Kreis Gifhorn. 1972 wurde es nach Wolfsburg eingemeindet.
Zentrum war das Gut, das das dörfliche Leben beherrschte. Es hatte sehr viele Besitzer u. a. die von Bartensleben und von 1547 mit Unterbrechung bis 1805 die Familie von der Wense. Anschließend wurde es von den Sülfelder Bauern aufgekauft. Eng verbunden mit dem Gut ist die Kornbrennerei, denn das Brennrecht gehörte einst zum Gutshof. 1706 wurde der Betrieb gegründet, der heute Spirituosen verfeinert.
Die Herren von Bartensleben besaßen nach einer Urkunde hier eine „Kalkkule“. In dem Sülfelder Kalkberg – heute steht dort das Schützenhaus – wurde bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts Kalkstein abgebaut und zu Baukalk gebrannt. Im 20. Jahrhundert wurde Sülfeld durch die Schleuse, die im Zuge des Mittellandkanalbaus 1938 in Betrieb genommen und 2008 erweitert wurde, bekannt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verdoppelte sich die Einwohner:innenzahl durch den Zustrom von Flüchtlingen und Vertriebenen. Das Arbeitsplatzangebot von Volkswagen steigerte die Einwohner:innenzahl auf etwas mehr als 2900, auch neue Baugebiete entstanden.
Erwähnenswert ist die Markuskirche, eine im Kern romanische Bruchsteinkirche, die wahrscheinlich zwischen 1018 und 1318 erbaut, mit zwei Grabsteinen der Familien von der Wense.
Quelle: Dr. Karin Luys, Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation (IZS)