Interview mit Pascal Duschek – Er unterstützt die „Fachgruppe Räumen“ des Wolfsburger THW
Herr Duschek, wie kamen Sie zu ihrem Ehrenamt?
Ich war in meiner Jugendzeit bereits in der Jugendfeuerwehr aktiv. Irgendwann passte es privat und arbeitsbedingt nicht mehr so richtig und ich bin durch einen Freund auf das THW Wolfsburg aufmerksam geworden. Mit 17 sind wir dann zu einem Schnuppertag gegangen und es hat uns beiden so gut gefallen, dass wir kurz nach unserem 18. Geburtstag beigetreten sind!
Was machen Sie denn genau beim THW und was fasziniert sie an dieser Art von Ehrenamt?
Ich bin in der Fachgruppe „Räumen“ tätig. Unsere Aufgaben ist es, mit schwerem Gerät Straßen freizuräumen oder Gebäude einzureißen, um den Weg für die anderen Einsatzkräfte freizumachen. Wir kommen auch schon mal bei schweren Stürmen zum Einsatz, um umgefallene Bäume von den Straßen zu holen oder ähnliches. Bei meiner Tätigkeit beim THW fasziniert mich vor allem das Arbeiten mit der Technik und den großen Maschinen! Außerdem tut es gut, dann mitzuhelfen, wenn es richtig „brennt“.
Gibt es denn Einsätze, die Ihnen in ihrer zehnjährigen Einsatzzeit besonders in Erinnerung geblieben sind?
Besonders bewegt hat mich 2021 mein Einsatz im Ahrtal. Ich war damals zwei Wochen vor Ort und habe im Zentrallager des THW geholfen. Von dort aus wurden die Einsatzkräfte versorgt, die dann so richtig „vor Ort“ geholfen haben. Als wir dann abends zusammen im Bereitstellungsraum saßen und die teils jahrzehntelang erfahrenen Kollegen von ihren Eindrücken aus den betroffenen Gebieten erzählt haben, das war schon sehr bewegend. „Sowas habe ich in all den Jahren beim THW noch nicht gesehen“, sagte einer der Männer, der in seiner Einsatzzeit sicherlich schon so einiges gesehen hat. Und selbst diese Schilderungen konnten mich nicht darauf vorbereiten, was ich gefühlt habe, als ich einige Tage später selbst in Aweiler direkt vor Ort war und das ganze Ausmaß der Zerstörung gesehen habe. Das sind Eindrücke, die vergisst man nicht…
Zusätzlich zu Ihrem Ehrenamt beim THW sind Sie auch bei der Freiwilligen Feuerwehr in Ehmen aktiv. Wie vereinbaren Sie diese beiden Ehrenämter, die ja schon sehr zeitintensiv sind, mit Beruf, Freizeit und Freunden?
Es gehört schon eine gute Organisationsfähigkeit dazu, um allem gerecht zu werden, aber die zwei Dienste im Monat bei der Feuerwehr und dem THW kriege ich immer gut unter. Und im tatsächlichen Katastrophenfall werde ich für den Einsatz ja von meinem Arbeitgeber freigestellt.
Herr Duschek vielen Dank, dass Sie sich für unsere Fragen Zeit genommen haben. Mich würde abschließend interessieren, was Sie denken, was Menschen „verpassen“, die sich noch nie ehrenamtlich engagiert haben?Die unglaubliche Dankbarkeit, die die Menschen einem entgegenbringen im Einsatz! Allein dafür lohnt es sich schon. Und es muss ja auch nicht immer gleich das THW sein – auch im Kleinen kann man viel Gutes tun. Das kann im Alltag mit kleinen Gesten anfangen, wie z.B. der alten Dame mal unter die Arme zu greifen, um die schwere Einkaufstüte ins Auto zu tragen!